Folge 13: Rückschau Teil 1 - Meine Binge Eating Störung

Shownotes

Mit dieser Folge versuche ich eine Serie zu beginnen - ich will die letzten Monate und vielleicht auch Jahre Revue passieren lassen. Wo stehe ich jetzt? Anfangen will ich mit meiner Binge Eating Störung und kann erfolgreich vermelden, Essanfälle gehören der Vergangenheit an. Was heißt das? Was hat mir geholfen? Wo will ich hin? Das und mehr teile ich mit Dir in dieser Folge.

Feedback, Fragen, Anregungen für Folgen, gerne an: awiekatze@awiekatze.de Instagram: awiekatze

Hinweis und TW: ich bin keine medizinische oder psychologische Fachkraft, ich berichte in meinem Podcast von meinen ganz individuellen Erfahrungen, Gedanken und Erlebnissen als Person mit einem Burnout, Depression und einer Binge Eating Störung. Wenn Du Dich derzeit nicht emotional stabil für diese Themen fühlst oder befürchtest, dass dies Themen sind, die Dich triggern könnten: pass auf Dich auf, höre diese Folge nicht oder nur mit einer Vertrauensperson zusammen.

Wenn Du Dich akut in einer Krise befindest, zögre nicht, kontaktiere die nächste psychiatrische Klinik in Deiner Nähe oder den Notruf unter 112.

Du kannst Dich auch Dich immer anonym und kostenfrei an die Telefonseelsorge wenden. Die Nummer: 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222.

Seite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention zu ersten Anlaufstellen, darunter auch dem Link zum Info-Telefon Depression und zu Beratungsstellen wie auch einem Selbsttest. Die Adresse lautet: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/erste-anlaufstellen

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo, mein Name ist Mareike und ich berichte hier aus meinem Leben nach Burnout und mit Depression.

00:00:05: Und weil es in diesem, in meinem Leben, in meinen Gedanken und Gefühlen manchmal wenig Struktur gibt, heißt der Podcast von Avi Katze bis Z, mit Depression.

00:00:25: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge.

00:00:27: Es hat jetzt ja auch nur... vier bis fünf Monate gedauert, dass ich mich wieder ans Mikrofon setze.

00:00:33: Und hier vielen Dank für die Nachrichten, die mich erreicht haben mit der Frage, ob es mir gut ginge und wann es eine nächste Folge gäbe.

00:00:39: Ich sehe das jetzt als Kompliment, dass ihr nach einer nächsten Folge gefragt habt.

00:00:43: Und ich bedanke mich auch, dass ihr euch Gedanken gemacht habt, wie es mir geht.

00:00:46: Also, soweit geht es mir gut.

00:00:47: Ich muss sagen, ich habe einfach andere Prioritäten gesetzt.

00:00:50: Ihr wisst, ich versuch, Kalm, ich muss mehr zufolgen, die Antreiberin in mir ein bisschen, würde ich sagen, den Urlaub zu schicken.

00:00:57: Und dazu gehört auch ... die Vorbereitung oder überhaupt die Aufnahme vom Podcast.

00:01:01: Ich habe in den letzten Monaten versucht, eine Regelmäßigkeit in meinen Sport zu bekommen.

00:01:05: Das hat auch geklappt, weil der Sport auch mir wahnsinnig viel Spaß macht.

00:01:08: Sonst würde es damit eine Regelmäßigkeit auch nicht klappen.

00:01:11: Deswegen waren da viele Energien schon gebunden und ich habe radikal durchgesetzt, dass ich Pausen mache.

00:01:17: Also es gab Wochenenden, an denen habe ich nichts gemacht, außer auf dem Sofa gelegen, geschlafen und vielleicht gelesen.

00:01:24: Sonst nichts.

00:01:26: Und das tat richtig gut.

00:01:27: Ich kam sogar in ein Modus, in dem ich mich gelangweilt habe.

00:01:31: Und das hatte ich eigentlich noch nie.

00:01:34: Dass keine Antreiberin rumgeschrien hat, dass keine Kritikerin rumgeschrien hat, sondern dass ich mich einfach gefragt habe, was habe ich jetzt eigentlich los?

00:01:43: Ich habe auf gar nichts los.

00:01:44: Und das war neu.

00:01:46: Also das war wirklich neu, weil sonst hemmert es ja in meinem Kopf.

00:01:50: Ich muss das machen.

00:01:51: Ich muss dies erledigen.

00:01:52: Das hast du noch nicht gemacht.

00:01:54: Vielleicht kennt ihr das ja auch, aber ich habe gemerkt, dadurch, dass ich mich wirklich zu diesen Pausen gezwungen habe, hat sich das ein bisschen aufgelöst.

00:02:01: Klar, da spielen bestimmt noch andere Faktoren mit Therapie, Selbsterkennung, alles.

00:02:06: Ihr wisst, es ist immer alles multifaktoriell, wie man so schön sagt.

00:02:08: Aber ich glaube, dass ich das so radikal gemacht habe, hat auch einen Teil dazu beigetragen.

00:02:13: Und ich weiß, ich bin da in einer absoluten Luxustituation, denn ich habe keine Familie, keine Kinder, ich habe keinen Partner, Partnerin.

00:02:22: Und ja, das ist für... eine Luxus-Situation, weil ich die selber gewählt habe.

00:02:26: Das ist was ganz anderes.

00:02:28: Wenn ich das nicht selbst gewählt hätte, wenn ich gerne Kinder gehabt hätte oder wenn ich gerne Partner-Partnerin in meinem Leben hätte, wäre das natürlich was ganz anderes.

00:02:35: Ich will nur damit sagen, ich sehe auch alle Mamas.

00:02:37: Vor allem Mamas.

00:02:38: Papas sind meistens ein bisschen weniger belastet mit Care, Arbeit und Mental Load.

00:02:41: Ich sehe euch und ich weiß, dass ihr das nicht einfach machen könnt, zu sagen, hey, am Wochenende, ich mach gar nix.

00:02:47: Und ich möchte hier auch nicht vergessen, dass es vor allem Frauen gibt.

00:02:52: die sich auch um die Pflege von Angehörigen kümmern, die das dann auch nicht einfach machen können.

00:02:56: Also ich weiß, ich bin in einer absoluten Luxussituation.

00:03:00: Und jetzt zur heutigen Folge, also ich habe gemerkt, mein burnout-bedingter Zusammenbruch ist nun fünf Jahre her.

00:03:07: Und ich hatte jetzt auch gerade in den letzten Wochen das Gefühl, dass durch die letzten, vor allem zwei Jahre, die doch ein bisschen schwierig waren in mancher Hinsicht und vor allem eigentlich das letzte Jahr, was trauertechnisch nochmal richtig schwierig war, sich doch viel gelöst hat.

00:03:21: Und jetzt kann ich nach bald fünf Jahren nach meinem Zusammenbruch sagen, ich bin in der Heilung.

00:03:28: Also ich will gar nichts sagen.

00:03:29: geheilt, weil ich glaube, da gehört noch viel mehr dazu.

00:03:32: Dazu bin ich oft noch zu erschöpft, da fehlt mir oft noch die Energie, da kann ich mich noch nicht richtig einschätzen etc.

00:03:39: Und es gibt noch viele Dinge an denen ich gerne arbeiten will, die ich gerne heilen will.

00:03:44: Und jetzt dachte ich, ich könnte ja eigentlich mal die letzten Jahre so ein bisschen Revue passieren lassen, bevor ich das aber mache, mein Hinweis und immer wieder gerne eine Trägerwarnung.

00:03:53: Ich bin keine medizinische oder psychologische Fachkraft.

00:03:56: Ich berichte hier in meinem Podcast von meinen ganz eigenen Erfahrungen, Gedanken und Erlebnissen als Betroffene eines Burnouts und von Depressionen wie auch einer Binge-Eating-Störung.

00:04:07: Und vielleicht fühlst du dich derzeit emotional nicht stabil genug für diese Themen und oder du befürchtest, dass das Themen sind, die dich triggern könnten, dann pass bitte auf dich auf.

00:04:15: Wenn es dir gerade nicht gut geht und du das Gefühl hast, nicht weiter zu wissen, die Nummer des Sorgen-Telefons ist, Die Nummern findest du auch in den Show Notes und da kannst du kostenfrei und auch anonym anrufen.

00:04:38: Und es ist auch kein Zeichen.

00:04:40: von Schwäche dort anzurufen, sondern ein Zeichen von größter Stärke nach Hilfe zu fragen.

00:04:44: und sei dir sicher, du bist nicht alleine.

00:04:47: So, jetzt ist natürlich die Frage, was will ich eigentlich Revue passieren lassen, denn irgendwie hängt ja alles mit allem zusammen.

00:04:53: Also mein Burnout, der Zusammenbruch dann, meine Depression, meine Bind-Eating-Störung, gerade meine Depression und auch die Essstörung.

00:05:01: begleite mich ja schon länger und irgendwie hängt das ja auch alles miteinander zusammen und auch mit den Dingen, dass ich oftmals Gefühle nicht richtig zulassen konnte oder mir nicht eingestehen wollte, nicht fühlen wollte, hängt alles damit zusammen.

00:05:14: Jetzt stelle ich mir einfach mal vor, ich würde mich selber interviewen und dann geht es zum Beispiel heute mal um meine Essstörung.

00:05:20: Also frei wäre die Frage, wie steht es denn jetzt um die Binge-Eating-Störung?

00:05:24: Ich kann erfolgreich vermelden, dass ich seit über oder fast einem Jahr keine Fressanfälle mehr habe.

00:05:31: Und das ist ein ganz, ganz großer Erfolg für mich.

00:05:34: Und dass sich auch mein Verhältnis zum Essen auch wiedergewandelt hat.

00:05:38: Also das, ich glaube, mit Essen werde ich immer zu tun haben.

00:05:41: Keine Frage, weil Essen mein To-Go war, um bestimmte Dinge nicht fühlen zu müssen, um bestimmte Probleme nicht angehen zu müssen, um mich zu betäuben.

00:05:49: Deswegen Essen war seit, ich glaube, seit meinem elften, zwölften Lebensjahr dieses Go-To-Instrument, um überleben zu können.

00:05:56: Und deswegen werde ich damit immer.

00:05:58: immer zu tun haben.

00:05:59: Um ein bisschen jetzt Struktur reinzubekommen, habe ich in den Unterlagen ein bisschen gesucht, die ich noch jetzt von meiner Verhaltenstherapie habe.

00:06:07: Und zu Beginn hatten wir auch Therapieziele ausgemacht.

00:06:12: Und ich glaube, ich habe die auch schon mal erwähnt.

00:06:14: Aber auf jeden Fall, ich habe jetzt einen Zettel gefunden, auf dem steht Therapieziele, dann werden die das wohl sein.

00:06:18: Und als erstes steht darauf, normal in Klammer intuitiv essen können.

00:06:22: Und für intuitiv habe ich die Definition aufhören, wenn ich satt bin.

00:06:27: Als zweites kann dann auch Körper akzeptieren, Gefühle zulassen, Erwartungen hinterfragen.

00:06:31: Und für das Therapieziel normal intuitiv essen können, war der ist zustand... Also wurde dann... habe, wurde nichts, sondern ich habe es ja selber gemacht.

00:06:43: Also ich mit meiner Therapeutenperson und meinen Therapeutenperson und ich haben dann einen IS-Zustand und einen SOLL-Zustand definiert.

00:06:51: Also sie hat mich gefragt, wie ist denn der IS-Zustand derzeit?

00:06:54: Und dann habe ich berichtet über das Sättigungsgefühlessen, schnellessen, vor dem Fernsehessen, vor allem alleine, Fressanfälle, die automatisiert sind, alles Süßigkeiten auf einmal essen, viele Gedanken über Essensmenge, Essensauswahl, Zeitpunkt und macht es dick.

00:07:09: Und mein Sollzustand habe ich definiert, als aufhören zu essen, wenn ich satt bin, inklusive Süßigkeiten, sich Zeit nehmen zum Essen, auch wenn ich allein bin und mit anderen Frühwahnzeichen kennen und Prozess unterbrechen können, sich Zeit nehmen zum Kochen und vor allem auch genussvoll essen.

00:07:26: Und da haben wir dann von null gar nicht bis zehn voll ausgeprägt, das bewertet und dann auch nach längerer Zeit immer wieder geprüft, wo bin ich denn?

00:07:35: Da gab es auch dann mal wieder Schwankungen drin, also es wurde immer.

00:07:39: Über die Zeit hin wurde alles immer besser, gab aber auch Schwankungen gerade nach dem Tod meines Vaters.

00:07:44: Da haben wir gemerkt, da wurde es noch mal schlechter.

00:07:46: Also wo stehe ich derzeit?

00:07:48: Ich esse manchmal immer noch über meinen Sättigungsgefühl, aber nicht mehr aus Zwang, sondern vielleicht, falls mir gerade gut schmeckt.

00:07:54: Aber ich habe immer noch manchmal, dass ich zu müde bin.

00:07:57: Ich habe jetzt keine Energie, um mich um gesunde Ernährung zu kümmern.

00:08:00: Gibt es immer noch.

00:08:01: Vor dem TV esse ich immer noch, aber nicht mehr über mein Sättigungsgefühl.

00:08:04: und vor allem diese automatisierten Fressanfälle, die haben aufgehört.

00:08:08: Was immer noch passiert, ist das mit den Süßigkeiten.

00:08:10: Das kann oft passieren, dass ich die alle auf einmal esse.

00:08:13: Und deswegen, ja, ich weiß, viele würden jetzt sagen, das darf man nicht machen.

00:08:18: Man muss Süßigkeiten, den Umgang damit lernen.

00:08:20: Ich kaufe sie derzeit nicht, weil ich merke, ich habe dann nicht die Kraft dazu, nicht die Energie, gerade ein sozusagen gesundes Verhältnis dazu zu haben.

00:08:28: und auch in der Lebensphase, in der ich befinde.

00:08:30: die ich schon öfter erwähnt habe in der Periminopause, ist es halt leider auch schwerer abzunehmen und da hauts solcher Zucker und industriell hergestellte Nahrung einfach noch mehr rein.

00:08:40: und das sind die meisten Süßigkeiten.

00:08:42: Nun mal, deswegen derzeit habe ich die nicht im Haus.

00:08:44: Was ich aber erzählen wollte, ging mir vor allem um die Fressanfälle, die hatte ich erwähnt, dass die eigentlich jetzt wirklich aufgehört haben.

00:08:51: Also das heißt nicht, dass ich manchmal noch Mengen essen kann oder über diesen Sättigungspunkt esse ich trotzdem, aber ich kann nicht mehr die Mengen essen.

00:09:00: Das ist mir aufgefallen, das hat sich geändert.

00:09:02: Und bevor ich davon weitererzähle, wollte ich auch mal erklären, was für mich ein Essanfall bedeutet.

00:09:07: Falls es jetzt raschelt, dass ich diese Unterlagen nicht da gefunden habe.

00:09:11: Also, ein Essanfall war für mich sehr große Mengenessen.

00:09:15: Es gab kein Zettigungsgefühl.

00:09:17: Es gab wirklich in diesem Fressanfall kein Zettigungsgefühl.

00:09:20: Das war wie ein Fass ohne Boden.

00:09:22: Da ging ... Unmengen rein.

00:09:24: Und wenn ich Unmengen sage, heißt es, fünfhundert Gramm Nudeln, ein großer Becher Eis, eine Tüte Chips, da noch ein Tafel Schokolade.

00:09:32: Wenn das dann schon aufgehört hat.

00:09:33: Also ihr seht, es sind Massen.

00:09:36: Massen.

00:09:37: Für mich.

00:09:37: Es ist wie eine Gier, habe ich aufgeschrieben, so wie eine Sucht.

00:09:41: Es hatten Kontrollverlust.

00:09:43: Ich konnte nicht stoppen.

00:09:44: Das hat mich wie magisch angezogen.

00:09:47: Und es war auch eine Selbstverständlichkeit.

00:09:48: Das war logisch, weil ich hatte keine Möglichkeiten, anders damit umzugehen.

00:09:53: Und vor allem für mich war ein Highlight, das steht da drin, im Nicht-Fügeln.

00:09:56: Also, weil alles dann betäubt war, weil entweder war mir schlecht danach oder ich habe einfach alles betäubt, weil mein Körper war jetzt ja auch damit beschäftigt, entweder zu essen oder zu verdauen oder das irgendwie zu verkraften.

00:10:07: Oftmals war es nachts und dann auch überfallartig.

00:10:10: Ich brauche jetzt sofort was und dass ich dafür auch losgefahren bin.

00:10:13: Also es konnte schon passieren, dass ich an die Tankstelle gefahren bin.

00:10:16: Also das oder noch schnell zum Supermarkt, wenn die den offen hatten.

00:10:19: Und heute, ich hab ein Sättigungsgefühl, also da geht auch nichts mehr rein, Gefühl.

00:10:24: Ich fühle mich dann satt, auch mal überessen, also dass ich mich über ... überessen, über ... über den Sättigungspunkt hinaus gegessen habe, so fühle ich mich dann.

00:10:34: Ich habe manchmal geplanten.

00:10:36: Es ist ein Fall, so nenn ich das.

00:10:38: Das ist aber eher, wir haben es anders formuliert, dass ich mir was gönne.

00:10:41: Wie ich gesagt habe, wird nie ganz weggehen.

00:10:43: Und manchmal sehe ich es immer noch als Belohnung an zu sagen, nach der stressigen Woche habe ich jetzt einfach Lust, auf dem Sofa eine Pizza zu essen vor meiner Lieblingsserie.

00:10:53: Und das ist okay.

00:10:54: Es ist okay, weil es ja nicht mehr jeden Abend und nicht völlig ohne ... Kontrolle, also dieser Kontrollverlust ist nicht da, sondern ich kontrolliere das.

00:11:03: Ich sage jetzt, jetzt möchte ich diese Pizza vor dem Fernsehen.

00:11:05: Und lustigerweise esse ich sie dann gar nicht ganz.

00:11:08: Und der Unterschied ist, ich habe es geplant.

00:11:11: Vorher ungeplant wie eine, also wirklich, ich habe es da, das ist wie eine Sucht, aber es ist eher eine Gier.

00:11:18: Eine Gier und ich brauche es jetzt und sofort und ohne den Unterverstand einfach reinstopfen.

00:11:24: Und am besten noch mit Fernsehern.

00:11:26: Dann ist nämlich oben im Kopfesruhe und der Körper gibt auch Ruhe.

00:11:31: Und so war das für mich.

00:11:32: Und jetzt hat einem ja, wie gesagt, jetzt besser.

00:11:35: Es ändern sich auch bestimmte Dinge.

00:11:36: Zum Beispiel, früher war es so, wenn es mir schlecht gegangen ist, habe ich ja mehr gegessen.

00:11:40: Jetzt habe ich manchmal sogar Ekelgefühle vor Essen und bin zwar hungrig und dann muss ich wirklich gut überlegen, was esse ich jetzt.

00:11:47: Das hat sich geändert.

00:11:48: Also das gab es vorhanden, ich hatte eine Ekelgefühle vor Essen.

00:11:52: Also, das gab's gar nicht.

00:11:53: Das ist interessant.

00:11:54: Ich weiß nicht, welche Phase das ist.

00:11:55: Ich weiß nicht, ob das normal ist.

00:11:57: Ich halte es für normal.

00:11:58: Das ist momentan die Situation.

00:11:59: Ich hungere auch nicht, weil wenn ich Hunger habe, werde ich auch was essen, weil das tue ich meinem Körper nicht an.

00:12:04: Dass er nichts bekommt, wenn er Hunger hat.

00:12:06: Aber ich höre mehr auf ihn, wenn er jetzt satt ist.

00:12:08: Und wie gesagt, ich kann oftmals über dieses Sättigungsgefühl gar nicht mehr hinausgehen.

00:12:13: Das ist auch was ganz, ganz Neues.

00:12:15: Wie bin ich da hingekommen?

00:12:16: Wie gesagt, Verhaltenstherapie.

00:12:18: Und da achtet für euch drauf ... Das ist eine gute Therapeutenperson ist.

00:12:23: Ihr habt die Möglichkeit, eure Therapeutenperson zu wechseln, wenn ihr merkt, das funktioniert nicht.

00:12:29: Und was haben wir jetzt also in der Verhaltenstherapie gemacht?

00:12:32: Therapieziele festlegen.

00:12:33: Die Definition, wo will ich denn eigentlich hin?

00:12:36: War schon... Für mich wirklich wichtig, ich kann das jetzt nur rückblickend betrachten, wäre natürlich schön gewesen, wenn ich das währenddessen immer wieder aufgenommen hätte, wie es mir gerade geht.

00:12:46: Aber ich kann mich erinnern, als wir diese Therapieziele aufgeschrieben haben, dachte ich, das wäre schön.

00:12:50: Es wäre so schön, wenn ich ... Ein Zettigungsgefühl hätte, wenn ich aufhören könnte, wenn ich diese Gier losbekomme.

00:12:58: Das waren ja Wunschvorstellungen.

00:13:00: Und ich hatte auch weiß ich Schwierigkeiten, wenn ich das einkategorieren sollte von null gar nicht ausgeprägt, wie zehn voll ausgeprägt.

00:13:08: Wo will ich denn hin?

00:13:09: Und wenn ich jetzt auf dieses Blatt schaue, dann habe ich, habe ich überhaupt irgendwo eine Nullstehen.

00:13:15: Also, dass ich das völlig überwinde.

00:13:18: Und dann sehe ich ja, alle Süßigkeiten auf einmal lassen.

00:13:22: Und es schwankte dann zwischen, dass es derzeit zehn ist, dann auf die Null gesprungen, dann ist es irgendwie wieder auf die zehn.

00:13:28: Und jetzt ist es gerade bei einer fünf.

00:13:29: Und derzeit würde ich sogar fast auf wieder eine acht setzen.

00:13:33: Ich glaube, sonst habe ich immer so eine drei oder mal eine zwei angegeben.

00:13:37: Zum Beispiel über das Zettungsgefühl, die Essen war meine Wunschvorstellung, dass ich bei einer drei lande.

00:13:41: Also von null gar nicht ausgeprägt bis zehn voll ausgeprägt, bei einer drei.

00:13:45: Da war ich dann doch so ein bisschen realistisch, würde ich es jetzt nennen, realistisch für meine Situation.

00:13:50: Nicht im Allgemeinen möchte ich das jetzt hier sagen, sondern für mich persönlich, weil ich denke, ich habe schon gewusst, dass das mit Essen immer.

00:13:58: Es wird immer ein Thema sein und dieses alles Süßigkeiten auf einmal essen, merke ich ja jetzt, dass ich da auch wieder ein bisschen Schwierigkeiten habe, also ganz raus kommen werde ich nie.

00:14:08: Also, erster Punkt, der für mich wichtig war, das Therapieziel zu definieren und auch zu definieren, was ich unter einem Essernfall verstehe, zu definieren, was diese Ziele wirklich bedeuten, wie ausgeprägt sollen die sein.

00:14:20: Das ist für jeden Jahr ganz individuell und ich glaube, dass dann auch immer wieder nach ein paar Wochen zu sehen, was ich angegeben habe, wo ich jetzt bin, wo ich mich befinde, hat auch dazu beigetragen, dass ich meine Fortschritte gesehen habe, weil ich denke, es geht vielen so, dass man schnell vergisst von wo man kommt und wo man jetzt steht, dass das ein ganz schön weiterer Weg gewesen ist und weil man schnell diesen Zustand, den man jetzt als Normalzustand empfindet und gar nicht mehr sieht, was man eigentlich alles verändert hat.

00:14:50: Und das fand ich eigentlich ganz gut, dass meine Therapeutenperson da immer wieder neu abgefragt hat, wo stehen wir denn jetzt?

00:14:56: Und ich seh'n konnte, wie sich das im Zeitverlauf verändert hat.

00:14:59: Des Weiteren hab ich ein Essensplan geführt.

00:15:02: Also kein Essensplan, indem sich, wenn ich geplant hab, wie ich nächste Woche esse, sondern was hab ich eigentlich den ganzen Tag gegessen?

00:15:08: Und das waren verschiedene Kategorien.

00:15:10: Wo hab ich gegessen, mit wem hab ich gegessen, wann.

00:15:13: Dann auch mein Hungergefühl, das war ne Kategorie, ne ne Kategorie, wie sagt man, ne Skala.

00:15:18: Hier, von Null bis Sieben, was war die Nahrungsmenge, was war die Art der Nahrung, war es ein Essernfall, ja oder nein, war es ein Kontrollverlust auch wieder von Null bis Sieben einkategorisiert.

00:15:29: dann auch wieder auf einer Skala von null bis sieben, ob ich Angst hatte zuzunehmen und dann auch, dass habe ich noch dahin gezuggefügt, meine Gedanken und Gefühle etc.

00:15:39: Das hatte ich dann zum Schluss hingefügt.

00:15:42: Das war in dem Formular, was mir die Therapeutenpersonen übergeben hatte, war dieses Gedanken, Gefühle etc.

00:15:49: habe ich diese Kategorie genannt, gar nicht vorgesehen.

00:15:51: War für mich aber wichtig, weil ich gemerkt habe, wenn ich einen S-Anfall hatte, musste ich ein S-Anfall-Tagebuch ausfüllen.

00:15:58: Und in diesem Ess-Anfall-Tagebuch, das habe ich meistens erst nach dem Ess-Anfall ein Tag später, weil währenddessen, ich glaube, wenn man dazu fähig ist, dann ein Tagebuch auszufüllen, könnte ich mir vorstellen, dass man den Ess-Anfall auch stoppen könnte.

00:16:10: Das war jetzt bei mir nicht der Fall.

00:16:11: Dieses Ess-Anfall-Tagebuch, jetzt muss ich wieder plättern, sah so aus, dass man Datum, Beginn und Ende auch, Gefühle vor dem Ess-Anfall, also da stehen zum Beispiel ängstlich, traurig, angespannt, gut gelaunt.

00:16:24: Man kann aber auch ein anderes angeben, dann, ob es geringe oder stark ausgeht.

00:16:29: Dann gab es vielleicht ein auslösendes Ereignis für den Essernfall.

00:16:32: Gedanken vor dem Essernfall, Gefühle während des Essernfalls.

00:16:35: Und dann nochmal einkategorisieren, wie stark bestimmte Gefühle nach dem Essernfall waren.

00:16:39: Vor allem, wenn vor dem Essernfall zum Beispiel das Gefühl beschämt zu sein, mit sieben ausgeprägt war, vielleicht was nach dem Essernfall auf drei.

00:16:47: Oder ist bei immer noch auf sieben.

00:16:49: Dann war das ja auch, dass man sehen konnte, was hat sich verändert.

00:16:52: Und gab es Gedanken nach dem S-Anfall.

00:16:53: Also, dies war dieses S-Anfaltstagebuch.

00:16:55: Und da habe ich gemerkt, dass bei mir Gefühle eine große Rolle spielen.

00:16:58: Logischerweise haben die immer beim S-Anfall.

00:17:00: Und ich wollte die schon, während ich das S-Tagebuch führte, also nicht das S-Anfaltagebuch, da schon mal mit aufnehmen, um da vielleicht zu sehen, ob ich da was erkennen kann.

00:17:10: Genau.

00:17:11: Und... Ich bin dann mit meiner Therapeutenperson oder sie, ihr hab ich dann diese Protokoll übergeben und wir sind das durchgegangen.

00:17:18: Sie hatte da noch mal Fragen und vor allem, wenn ich ein Essernfall hatte, sind wir die noch mal Stück für Stück durchgegangen.

00:17:23: Und das hat mir auch geholfen.

00:17:24: Ich hätte es nicht gedacht.

00:17:26: Aber diese Tagebücher haben mich doch auch erkennen lassen, wo ich in bestimmte Routinen, und zwar in negative Routinen reinrutsche, und auch dieses Essernfall-Tagebuch, dass ich gemerkt habe, welche Gefühle davor herrschen sind, die vielleicht auch in Essernfall auslösen können, weil ich dieses Gefühl einfach nicht fühlen möchte, weil es sich vor allem um ein negativ konnotiertes Gefühl handelt.

00:17:49: Das war für mich schon sehr wichtig, weil dann konnte ich auch dann zu dem nächsten Therapieziel Gefühle fühlen.

00:17:56: auch ein kategorisieren.

00:17:57: Was ist das Gefühl, was ich da gerade fühle?

00:17:58: Das war auch noch mal wichtig.

00:18:00: Und ich glaube, das würde ich mir jetzt einfach fürs nächste Mal aufheben, dass ich da noch mal erzähle, wie das war.

00:18:06: Wie fängt man denn an, Gefühle zu fühlen?

00:18:08: Und überhaupt wahrzunehmen, was ist das für ein Gefühl, was ich jetzt gerade fühle?

00:18:12: Und ja, und da hat auch viel geholfen sich mit den, mit der inneren Kritikerin.

00:18:17: Ich glaub, die hatte ich ja schon mal erwähnt in einer Folge.

00:18:19: Aber auch mit der inneren Antreiberin und mit meinen, wie ich es nachher selbst zu beschäftigen.

00:18:23: Und deshalb mir auch noch mal richtig gut getan, um jetzt sogar automatisiert zu merken, nee, das spreche nicht ich.

00:18:31: Das sprecht der Anteil in mir.

00:18:33: der die innere Kritikerin darstellt.

00:18:35: Das ist jetzt richtig automatisiert geworden.

00:18:37: Darüber würde ich einfach das nächste Mal reden.

00:18:39: Also abschließend zu meiner Binge-eating-Störung.

00:18:42: Mein Fazit derzeit ist, ja, ich habe keine Essanfälle mehr.

00:18:45: Ich weiß, dass Essen immer eine Rolle in meinem Leben spielen wird.

00:18:51: Und ich versuche, damit jetzt einen guten Umgang damit zu haben.

00:18:53: So vielleicht auch wie mit meiner Depression, dass ich sage, okay, sie ist da.

00:18:57: Warum ist sie jetzt da?

00:18:58: Habe ich wenig auf mich geachtet?

00:19:00: Habe ich ... zu viel Energie in irgendwas gesteckt und bin jetzt völlig ausgelaugt?

00:19:06: und die Depression kommt jetzt um mich zu bitten, Pause einzulegen.

00:19:11: Und so ist es auch im Essen.

00:19:14: Wann merke ich, dass ich die Kontrolle darüber verliere?

00:19:18: Ist das vielleicht Situation, in denen ich gestresst bin, überanstrengend bin, energielos bin?

00:19:25: Und so sehe ich das eigentlich, dass diese Essstörung, die ich derzeit für halbwegs überwunden sehe, aber niemals als völlig von mir abgetrennt, sondern diese Gedanken werden immer wieder kommen, Essen wird für mich immer eine Rolle spielen und ich versuche jetzt als positive Begleitung in mein Leben zu integrieren.

00:19:46: So würde ich es jetzt vielleicht sagen.

00:19:48: Und mit diesen Gedanken möchte ich auf keinen Fall sagen, dass jemand nicht von einer Depression oder von einer Essstörung geheilt werden kann.

00:19:56: Auf gar keinen Fall.

00:19:57: Ich merke nur für mich ganz persönlich, ist das der richtige Umgang.

00:20:02: Ich merke nun mal, ich renne in Situationen immer noch rein, in denen ich mich verausgabe.

00:20:08: Ich merke aber immer mehr.

00:20:10: bevor ich zu diesem Punkt komme, bin ich schon so achtsam mit mir, dass ich gar nicht mehr völlig ausgelaut werden kann.

00:20:18: Ich merke mit meiner Depression, sie wird weniger, es wird mich aber immer begleiten.

00:20:24: Und so ist es auch in meiner Essstörung.

00:20:26: Es wird nie ganz aus meinem Leben verschwunden sein.

00:20:30: Und damit liebe ich.

00:20:32: Und damit liebe ich ganz gut.

00:20:34: Ich möchte euch nur sagen, Das heißt nicht, dass das für die Allgemeinheit gilt.

00:20:38: Wie ich schon in meinem Hinweis sage, das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen.

00:20:42: Und ich merke, je mehr ich die einlade und sage, das ist Teil von mir, desto besser kann ich damit leben.

00:20:50: So und noch zum Abschluss, weil ja der Podcast auch heißt A wie Katze.

00:20:55: Möchte ich noch für alle Katzen die Pavarinen eine kleine Geschichte erzählen.

00:20:58: Also ihr habt ihr mitgekriegt, dass Nelly bei mir eingezogen ist nach einem Hilferuf von der Tierarzt-Tierärztin, dass sie erneut zu Hause dringend braucht und sie war hier und ich muss sagen sie wirkte leicht traumatisiert.

00:21:12: Die Wohnung war nicht ihr Safe Space, sie kam nur zum Essen und ging dann wieder raus.

00:21:16: Alles hat ihr Angst gemacht und jetzt liegt sie neben mir.

00:21:20: auf dem Kratzbaum, den habe ich neben meinem Schreibtisch, und liegt völlig entspannt, zeigt ihr einen Bauch und ist einfach in Ruhe.

00:21:26: Und das wünsche ich dir auch, dass du zu Ruhe kommst.

00:21:29: Und denk dran, du bist genau so, wie du bist, bist du richtig und genug.

00:21:34: Und falls du jetzt Fragen hast, Anmerkungen, Kritik oder du dir was wünscht, was auch immer dir auf dem Herzen liegt, schreib mir gerne an Avi Katze.

00:21:44: bei Instagram findest du mich auch unter awkatze und wenn dir die folge bzw.

00:21:49: der gesamte podcast gefällt hinterlasse gerne eine bewertung.

00:21:52: das würde mir sehr helfen denn damit wird auch anderen vorgeschlagen aktiviere gerne die klocke damit du auch benachrichtigt wirst wenn es eine neue folge gibt und ich hoffe diesmal dauert es keine mehrere monate bis eine neue folge kommt und damit danke dass du Zeit mit mir verbracht hast bis zum nächsten mal.

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